Für die Gesundheit und das Wohlbefinden Ihres Babys ist guter und erholsamer Schlaf unverzichtbar. Babys und Kinder, die nicht ausreichend Schlaf bekommen können zum einen tagsüber Schwierigkeiten haben, den Tag zu meistern und zum anderen auch, abends wieder zur Ruhe zu finden. Die gute Nachricht: Eltern können gute Schlafgewohnheiten von Geburt an aktiv fördern.
Inhaltsverzeichnis
Wie viel Schlaf braucht mein Kind?
Folgende Übersichtsgrafik ist ein allgemeiner Leitfaden für die Menge an Schlaf, die Kinder über einen Zeitraum von 24 Stunden benötigen – einschließlich Nachtschlaf und Mittagsschlaf. Eltern sollten aber nichtsdestotrotz die Schlafgewohnheiten ihres Kindes beobachten, denn jedes Kind ist anders. Einige schlafen viel, andere weniger.
Schlafbedarf von Babys (Geburt bis 4 Monate)
Neugeborene können bis zu 18 Stunden am Tag schlafen, jedoch nur für 3 bis 4 Stunden am Stück. Es ist normal und gesund, dass Babys nachts aufwachen, weil sie gefüttert werden möchten. Erst wenn Ihr Baby älter wird, bleibt es tagsüber länger wach und schläft nachts für längere Zeit durch.
Babys, genau wie Erwachsene, brauchen die richtigen Rituale, um zu lernen, wann es Zeit zum Schlafen ist. Wenn Sie zum Beispiel Ihr Baby immer in ihre Krippe legen, wird es lernen, dass das der Ort ist, an dem es schläft. Dies funktioniert vielleicht nicht auf Anhieb, aber mit der Zeit wird Ihr Baby sich daran gewöhnen und einen Automatismus entwickeln.
Nach etwa 3 Monaten werden die Schlafgewohnheiten Ihres Babys vorhersehbarer und Sie können mit einem regelmäßigeren Nickerchenplan rechnen. Vertrauen Sie den Zeichen, die Sie von Ihrem Baby bekommen – es wird Sie wissen lassen, wenn es müde ist. Ein Schlaftagebuch kann Ihnen außerdem helfen, Regelmäßigkeiten im Schlafverhalten zu erkennen.
Schlafrituale für einen gesunden Babyschlaf (Geburt bis 4 Monate)
Legen Sie Ihr Baby ins Bett, wenn es schläfrig, aber wach ist. Denken Sie daran, es auf dem Rücken in seiner Krippe auf einer festen, ebenen Fläche schlafen zu lassen. Vermeiden Sie zu viele weiche Gegenstände wie Kissen und ausgestopfte Tiere in der Krippe. Wird Ihr Baby unruhig, können versuchen Sie es zunächst nur zur schaukeln und nicht zu halten. Auch ein Schnuller kann Ihrem Baby dabei helfen, sich selbst zu beruhigen. Mit dem Schnuller sollten Eltern allerdings erst dann beginnen, wenn das Stillen problemlos verläuft.
Wird Ihr Baby während der Nacht wach und möchte eine neue Windel oder gefüttert werden, versuchen Sie die Stimulationen so gering wie möglich zu halten – lassen Sie also die Lichter aus und vermeiden Sie lärm.
Säuglinge (4 bis 12 Monate)
In diesem Alter schlafen Babys durchschnittlich 14 Stunden am Tag, aber auch etwas weniger oder mehr kann für Ihr Baby normal und gesund sein. Bis zu 4 Monaten benötigen die meisten Babys drei Nickerchen pro Tag; eines am Morgen, Nachmittag und am frühen Abend.
Zwischen 6 und 12 Monaten wird sich Ihr Baby wahrscheinlich von 3 Nickerchen pro Tag auf 2 längere Nickerchen am Morgen und Nachmittag umstellen. Auch hierbei sind die Schlafbedürfnisse der Babys sehr unterschiedlich – einige schlafen für nur 20 Minuten am Stück, während andere wiederum 3 oder mehr Stunden schlafen.
Schlafrituale für einen gesunden Babyschlaf (4 bis 12 Monate)
Halten Sie einen regelmäßigen Tages- und Schlafplan so gut wie möglich ein. Eine konsistente Schlafenszeit ist wichtig. Viele Eltern nutzen dazu gerne die „drei B’s“: Bad, Buch, Bett.
Wacht Ihr Baby mit 6 Monaten nachts auf und weint, prüfen Sie zunächst, ob es zu kalt, zu warm, zu unbequem oder sonstiges ist – nehmen Sie es zunächst nicht aus dem Kinderbett. Trösten Sie Ihr Kind trösten, indem Sie es streicheln, leise zu ihm sprechen und es wissen lassen, dass Sie da sind. Das hilft Ihrem Kind langfristig, sich selbst zu beruhigen und wieder in den Schlaf zu fallen. Wichtig ist außerdem, dass Sie ihr Baby nicht mit der Flasche ins Bett legen – das kann zu Karies führen.
Kleinkinder (1 bis 2 Jahre)
Auch bei Kleinkindern ist ein Schlafplan nach wie vor hilfreich und sogar noch wichtiger als zuvor, denn Ihr Kind ist bereits mit der Routine vertraut, die Sie im ersten Jahr festgelegt haben. Vermeiden Sie Nickerchen spät am Tag, denn in diesem Alter können sie den Schlaf in der Nacht negativ beeinflussen.
Helfen Sie Ihrem Kind, sich etwa eine halbe Stunde vor dem Schlafengehen mit Geschichten und ruhigen Aktivitäten zu entspannen. Protestiert ihr Kleines, seinen Sie sanft, aber bestimmt. Halten Sie das Kinderzimmer ruhig, gemütlich und gut zum Schlafen. Ein gedimmtes Licht oder beruhigende Musik können dabei helfen. In diesem Alter brauchen viele Kindern außerdem eine Art Sicherheitsnetz, etwas, das ihnen das Gefühl der Geborgenheit über Nacht gibt – beispielsweise ein Plüschtier oder eine Lieblingsdecke.
Welche sind einige häufige Schlafprobleme?
Schlafentzug: Einige Kinder bekommen nicht genug Schlaf. Wenn Ihr Kind wählerisch oder launisch ist oder Schwierigkeiten hat, nachts einzuschlafen, kann es daran liegen, dass es nicht genug Nickerchen macht oder nicht früh genug ins Bett geht.
Trennungsprobleme: Ihr Kind kann Schwierigkeiten beim Entspannen und Einschlafen haben, wenn verärgert oder traurig darüber ist, dass Sie nicht da sind. Probieren Sie extra langes Kuscheln vor dem Schlafengehen, lassen Sie die Kinderzimmertüre geöffnet oder legen Sie das Lieblingskuscheltier mit in das Bett.
Alpträume: Die meisten Kinder erleben früher oder später Albträume. Diese können nach einem stressigen körperlichen oder emotionalen Ereignis auftreten oder durch Fieber verursacht werden. Sprechen Sie in diesem Fall ruhig, kuscheln und beruhigen Sie Ihr Kind.
Wann sollte ich mit meinem Arzt sprechen?
Lautes Schnarchen: Wenn Ihr Kind regelmäßig laut schnarcht und möglicherweise auch kurze Atemaussetzer hat, sollten Sie es von einem Spezialisten untersuchen lassen.
Schlafwandeln: Schlafwandelt ihr Kind, sollten Eltern zunächst sicherstellen, dass die Umgebung ungefährlich ist, es nicht stürzen oder sich leicht verletzen kann. Führen Sie Ihr Kind sanft zurück ins Bett, ohne es zu wecken. Besteht das Problem weiterhin, wenden Sie sich an Ihren Arzt.
Nachtschrecken: Nachtschrecken sind anders als Alpträume. Kinder, die darunter leiden, schreien unkontrolliert, atmen schnell und scheinen wach zu sein. Wenn Sie Ihr Kind aufwecken, dann ist es wahrscheinlich verwirrt und braucht möglicherweise eine Weile, um sich zu beruhigen und wieder einzuschlafen. Nachtschrecken treten in der Regel im Alter zwischen 4 und 12 Jahren auf, sie können aber auch bei Kindern im Alter von 18 Monaten auftreten. Die meisten Kinder werden ihnen entwachsen. Sollten sich daran nichts ändern, sprechen Sie mit Ihrem Arzt.