Wenn das Baby nicht alleine schlafen will, führt das bei Eltern oft zu Unsicherheit, Verzweiflung und Stress.
Sie fragen sich: Wird mein Baby denn nie alleine schlafen lernen? Stimmt etwas nicht mit dem Kind? Habe ich etwas falsch gemacht?
In einer solchen Situation kann ein Blick ins Ausland und auf die Faktenlage helfen, mit typischen Vorurteilen aufzuräumen.
Internationale Untersuchung zeigt: Allein schlafen ist die Ausnahme
Der Umgang mit Kindern und mit dem Einschlafen ist kulturell sehr unterschiedlich. Auffällig ist, dass viele Themen rund ums Kind in der westlichen Welt mit unzähligen Regeln, Theorien und Vorurteilen verbunden sind.
Das Baby schläft nicht alleine ein? In den Industrieländern ist das für viele sofort ein Grund zur Panik.
In Indien ist es hingegen völlig normal, dass Kleinkinder im selben Bett oder zumindest im selben Raum mit den Eltern schlafen, und das obwohl sie schon 5 oder 6 Jahre alt sind.
Auch in China und Japan werden Kinder bis zu einem Alter von fünf Jahren ganz selbstverständlich in den Schlaf begleitet.
Interessant ist in diesem Zusammenhang auch eine internationale Studie des Anthropogen John Whiting. Er entdeckte dabei vier typischen Schlafkonstellationen. Das weltweit am häufigsten auftretende Muster: Mutter und Kind schlafen in einem Bett und der Vater an einem anderen Schlafplatz (50 Prozent der 136 Kulturen).
Wenn man bedenkt, dass das Baby 9 Monate im Leib der Mutter verbracht hat und dabei nie allein war, macht diese Konstellation durchaus Sinn. Auch ein Blick auf die Evolutionsgeschichte der Menschheit zeigt schnell, dass die Gemeinschaft (auch im Schlaf) einen wichtigen Schutz vor Gefahren bietet.
Bemerkenswert ist dabei, dass das Thema Schlafen scheinbar nur in unserer industrialisierten westlichen Welt zu einer Privatangelegenheit geworden ist und Kinder schon früh in getrennten Kinderzimmern schlafen.
Ihr Kind schläft nicht alleine ein? – Diese Fehler könnten der Grund dafür sein
Diese historischen und kulturellen Fakten erklären, warum Babys und Kinder von Natur aus nicht gerne allein schlafen.
Wenn ein allein gelassenes Baby weint, dann nicht um die Eltern zu ärgern, sondern weil es wahrscheinlich Angst hat. Es handelt sich also um völlig natürliches und normales Verhalten.
Allerdings gibt es eine Reihe von Fehlern, die das Schlafverhalten von Babys und Kleinkindern beeinträchtigen können. Zwei typische Fehler sind zum Beispiel:
Sie erkennen nicht die Anzeichen von Müdigkeit
Ihr Baby schläft nicht alleine ein?
Der richtige Zeitpunkt ist entscheidend, damit ein Baby alleine einschlafen kann.
Der beste Moment, das Baby schlafen zu legen, ist normalerweise, wenn es typische Anzeichen von Müdigkeit zeigt.
Dazu gehören typischerweise:
- Reiben der Augen
- Ins Leere starren
- Gähnen
- Abwesenheit.
Tipp: Beobachten Sie Ihr Kind genau und lernen Sie die individuellen Anzeichen von Müdigkeit erkennen.
Ein weiterer häufig unterschätzter Faktor ist die Routine, womit wir beim nächsten Fehler wären:
Es fehlt eine Zubettgeh-Routine
Eine Zubettgeh-Routine kann enorm dabei helfen, das Kind in den Schlaf zu begleiten. Durch wiederkehrende Rituale erkennt das Baby, dass es Zeit ist, sich zu beruhigen und zu schlafen.
Unnötige Reize wie helles Licht oder ein lauter Fernseher sollten vor dem Einschlafen vermieden werden.
Tipp: Entwickeln Sie tägliche Rituale, die für sie und ihr Baby stimmig sind. Ein leises Gutenacht-Lied, eine bestimmte Spieluhr oder auch eine leichte Babymassage vorm Einschlafen können Wunder bewirken.
Weitere typische Fehler, die den Babyschlaf beeinflussen, finden Sie in dem kostenlosen Ebook: Die Top 15 Fehler, die den Schlaf Ihres Babys ruinieren.
Fazit: Vertrauen Sie auf Ihr Gefühl und Ihr Kind
Wichtiger als strikte Schlafprogramme einzuhalten ist es, dass Sie Sie lernen, die Signale Ihres Kindes zu deuten, sich ausreichend Zeit nehmen und einen Rhythmus zu finden, der zu Ihrer Familie passt. Ein Baby, das sich sicher und geborgen fühlt und darauf vertrauen kann, dass es nicht allein gelassen wir, wird es viel leichter haben, in den Schlaf zu finden.