In den Zeiten des TVs, der Smartphones und Tablets ist es unerlässlich, dass Kinder sich bewegen, das Bewegen lernen und sich vor allem natürlich bewegen, so wie es ihr Körper erlaubt, wie ihr Körper angelegt ist. Zum Glück gibt es da Konzepte, an die man sich halten kann. Die natürliche Bewegungsförderung nach Elfriede Hengstenberg ist so ein Konzept, das Eltern dabei unterstützt, die natürliche Bewegung der eigenen Kinder zu fördern und zu verbessern.
Ausgiebige Bewegung
Mit dem digitalen Zeitalter verlagerten sich so viele Aktivitäten der jüngsten Menschen unserer Gesellschaft nach innen. Fernsehen, Spielen, Computerspiele und so weiter. Alles schön und gut, aber der Körper ist dazu da, bewegt zu werden, vor allem dann, wenn sich das Gehirn entwickelt und noch die Bahnen dafür gelegt werden, die unsere Körperhaltung später einmal bestimmen werden. Und nach Hengstenberg soll man die Kinder probieren lassen, forschen lassen, einfach mal machen lassen und sich selbst das Selbstvertrauen aneignen lassen. Wenn sie merken, dass es gut geht, dass es super funktioniert, dann werden sie die Bewegung lieben lernen und ihr Leben lang davon profitieren können.
Bewegt man sich gut und richtig, kriegen die Kinder auch Spaß daran und merken, dass Anstrengung nichts ist, was man meiden sollte, sondern dass man damit spielen kann, damit herumexperimentieren kann, und dass man mehr ist als die digitalen Endgeräte, die sie heute allgemein so gerne benutzen.
Hengstenberg Spielmaterial
Um genau diese Bewegungen zu fördern, den Kindern raum zum Experimentieren zu geben, hat Elfriede Hengstenberg verschiedene Spielmaterialien entwickelt und bereitgestellt, damit die Bewegungen gelernt, geübt, verinnerlicht und wiederholt werden können. Alles soll so natürlich und so auf den Körper ausgerichtet sein, dass das Kind auch wirklich etwas davon hat.
Es gibt verschiedene Mittel, die man nutzen kann. Kippelhölzer, Hocker, Leitern, Wackelbretter, Kletterstangen und so weiter und sofort. Alles soll das Steigen, Klettern, Greifen, Halten, Springen, Balancieren und andere extrem wichtige motorische Fähigkeiten schulen. Das behält man ein Leben lang und es ist wichtig, der Bequemlichkeit und der Handynutzung entgegenzuwirken, damit sich das Gehirn auch auf der motorischen Seite schnell und gut weiterentwickeln kann, denn was Kinder nicht früh lernen, lernen sie später umso schwerer – oder gar nicht.
Der Sinn ist hier, jedem Kind die Zeit zu geben, die es braucht. Es soll sich nicht unter Druck gesetzt fühlen, schon gar nicht durch den Wettbewerb mit anderen Kindern. Es geht nicht darum, zu gewinnen oder zu verlieren, es geht darum, Bewegungen zu üben und so perfekt auszuüben, wie man es eben kann, wie es normal für einen Menschen ist. Das motorische Zentrum im Gehirn soll geschult werden, das Kind Spaß an der Bewegung allein haben, nicht am Siegen oder sich auch nicht ärgern durch das Verlieren.
Und jedes Kind solle sich nur das zutrauen, was es sich eben zutraut, nicht was andere (vor allem Erwachsene) ihm zutrauen. Jeder für sich, jeder macht barfuß etwas erlebbar und fühlbar und hat dabei Spaß. Darum geht es. Kein Druck von außen, kein druck von Innen, nur die Freude an natürlicher Bewegung.