Die Karriere zum berühmten Künstler beginnt in der Malerszene bekanntlich mit dem ersten Strich. Doch nicht jedes malbegeisterte Kind wird ein späterer Pablo Picasso. Es gibt jedoch einige Hinweise, dass Kinder über Talent fürs Malen verfügen. Hat der Nachwuchs darüber hinaus noch Spaß an der eigenen Kreativität, so sollten Eltern dies fördern.
Malen im Kindesalter
Dass sich schon ein Baby als Maler betätigt, wird von den meisten Eltern nicht erkannt. Das kann die Babyhand sein, die in den Brei oder den Cremetopf patscht und danach über den Tisch schmiert oder der Einjährige, der begeistert mit Matsch spielt. So gut wie immer rufen diese Handlungen bei Eltern keinen Stolz hervor, sondern ein Kopfschütteln. Doch mit solchen ersten Schmierereien entdecken bereits Babys, dass sie mit ihren Händen etwas bewirken können.
Um das zweite Lebensjahr herum können Kinder einen Stift in der Faust halten und sie bemerken, dass es damit möglich ist, Spuren zu hinterlassen. So sehr sich Eltern anstrengen, in den ersten Bildern ihrer Sprösslinge sind noch keine Motive zu erkennen. Sie sind trotzdem ein Grund stolz zu sein, denn das Kind bringt damit seine Freude an einer rhythmischen und kreativen Beschäftigung zum Ausdruck.
Nach und nach werden die kindlichen Bilder vielfältiger. Im Kindergartenalter, ab ungefähr drei Jahren, können Eltern nachvollziehen, was das Gemalte darstellen soll. Im Laufe der nächsten Zeit werden die Werke kontinuierlich immer detaillierter und die kleinen Künstler haben erste Ansprüche an sich selbst.
Ab dem Grundschulalter entwickeln Kinder stetig mehr Verständnis für Details, Proportionen und das Verhältnis von Größen. Zudem können Zeichnungen nun aus unterschiedlichsten und passend zusammengefügten Komponenten bestehen. Mit zunehmendem Alter werden die Bilder zunehmend realistisch. Es werden nicht nur eigene Motive gemalt, es kann auch karikiert oder von einer Vorlage abgezeichnet werden.
Die passende Ausstattung für den Malernachwuchs
Um Kinder zum Malen anzuregen, sollten passende Malsachen deshalb immer greifbar sein, wie zum Beispiel:
- altersgerechte Malstifte und / oder eine Maltafel
Die Allerkleinsten haben Spaß an Maltafeln. Ihre Eltern freut es, dass der Künstler dank der Tafel den Rest der Wohnung nicht verziert.
Später sind schadstofffreie Wachsmalstifte oder auch Fingerfarben angeraten.
Ab ca. 4 Jahren kommen Buntstifte, Kreide, Wasserfarben und Filzstifte dazu.
Ältere Kinder experimentieren gerne. Dann können Acryl- oder Aquarellfarben und eine Staffelei zur Verfügung gestellt werden. - Papier
Für kleine Künstler reicht Schmierpapier. Je älter das Kind wird, desto hochwertiger darf das verwendete Papier sein. Wie zum Beispiel die Verwendung von Malpappen - Malunterlagen und Malkittel
Junge Maler können noch nicht wissen, wo das Papier aufhört und die Unterlage und / oder die Kleidung anfängt. Eine Malunterlage und ein Malkittel schonen Geldbeutel und Nerven der Eltern.
Passionierter Pinselschwinger oder neuer Picasso
Generell lässt sich sagen dass ein Kind, welches in einem Bereich talentiert ist, dort weniger Übung braucht, um einen Erfolg zu erzielen.
Ein Kind mit Talent zum Malen beschäftigt sich damit von alleine. Es übt, erzielt stetig Fortschritte und will sich dennoch weiter verbessern. Das Kind malt ausdauernd, manchmal über Stunden. Eventuell interessiert sich der junge Maler auch für andere Bilder, analysiert diese und versucht sie zu kopieren oder will sich mit einem eigenen Stil von der Allgemeinheit abheben.
In Teenagerjahren kommt häufig noch ein allgemeines Interesse für Kunst und für die Werke bekannter Maler dazu, sowie erste Versuche, sich an Wettbewerben zu beteiligen. Viele malbegeisterte Jugendliche überlegen zudem, wie sie mit ihrer Kunst später Geld verdienen können.
Fördern, aber nicht überfordern
Auch ein talentiertes Kind wird ab und an das Interesse am Hobby verlieren. Das ist völlig normal. Keinesfalls sollte es dann von den Eltern zum Malen überredet werden.
Dafür jedoch, sollten Eltern sich immer interessiert zeigen und Ansprechpartner für das Kind sein.
Ist das Kind älter, dann darf auch konstruktiv kritisiert werden. Das heißt, dem Kind wird in einem passenden Moment, in ruhigem und besonnenen Tonfall respektvoll mitgeteilt, was es aus Elternsicht am Bild noch verbessern könnte.
Um die Freude am Malen zu erhalten, können passende Geschenke gemacht werden, wie besondere Farben, eine Staffelei oder ein altersgerechtes Buch über Kunst.
Auch über die Finanzierung von Malstunden oder Kursen kann nachgedacht werden.
Ob mit Begeisterung oder Talent, Malen macht nicht nur Spaß, sondern ist auch gesund. Es trainiert das Gehirn, hilft beim Abschalten und Verarbeiten und sorgt so für Entspannung. Zudem fördert das Malen Kreativität und Feinmotorik.