Während Wandern für Erwachsene häufig ein echter Genuss ist, kann das mit Kleinkindern schnell ganz anders aussehen. Sie können nicht mehr, sie wollen nicht mehr oder alle fünf Minuten muss man sich die Frage anhören, wann man endlich da ist. Damit einem so etwas auf Wanderungen erspart bleibt, gibt es einige ganz einfache Tipps zu beachten, damit Touren sowohl für die Erwachsenen als auch für Kleinkinder zu einem echten gemeinsamen Erlebnis werden.
Ab welchem Alter kann man mit Kindern wandern?
Wandern ist mit Kindern bereits als Baby möglich, denn dann können sie ganz einfach in einer Trage mitgenommen werden. Wenn Kleinkinder ca. 2 Jahre alt sind, dann können sie bereits erste kleinere Teile von Touren selbst bewältigen. Doch selbst hier müssen sie noch zum Großteil getragen oder auf kinderwagenfreundlichen Wegen im Wagen geschoben werden. Richtiges selbst Wandern beginnt so in etwa ab 4 Jahren, ab 6 Jahren sind dann mitunter schon größere Wandertouren mit mehr Höhenmetern möglich. Wichtig ist immer, dass langsam begonnen wird und dann gesteigert wird, schließlich müssen die Kleinen erst eine gewisse Kondition erlangen, welche sich nur über regelmäßige Übung verbessert.
Die Sicht der Kleinen beachten
Während man als Erwachsener die frische Luft und die traumhaften Aussichten genießt, haben kleine Kinder auf Wandertouren ganz andere Dinge im Blick. Das können kleine Steinchen auf dem Weg sein, bunte Blümchen am Wegesrand oder ein imposanter Ameisenhaufen, welcher am Rande eines Waldes thront. Wicht ist, dass man den Kindern ausreichend Zeit einräumt, damit sie sich mit diesen Schönheiten der Natur auch beschäftigen können.
Was auf Erwachsene banal wirken mag, kann für Kleinkinder nämlich ein echtes Highlight sein. Daher sollte man auf Wandertouren stets versuchen sich in die Kinder hineinzuversetzen und die Tour auch einmal aus ihren Augen betrachten. Am besten plant man also deutlich mehr Zeit ein, damit es am Ende nicht knapp wird und man in Stress gerät, weil es langsam dunkel wird.
Kräfte nicht überschätzen
Kleine Kinder können laufen, gar keine Frage, aber ist man realistisch, merkt man schnell, dass 20 km für die kleinen Füßchen einfach nicht zu schaffen sind. Kinder können schneller müde werden als man denkt und wer dann keinen Plan B hat, muss sie womöglich noch auf dem Arm tragen, was schnell zum Kraftakt werden kann. Daher die Tour möglichst immer so planen, dass man zwischendurch entscheiden kann, ob man nicht doch vielleicht verkürzt.
Zusätzlich lohnt sich das Mitnehmen einer Kraxe für die Kinder, damit sie sich zwischendurch auch mal ausruhen können. Aber Achtung: Vorab klar ausmachen, wann das Kind in die Trage kann und wann es selbst laufen muss. Sonst kommt man schnell in die Situation, dass die Kleinen gar nicht mehr selbst laufen wollen.
Wandertouren spannend gestalten
Während Erwachsenen meist bereits schönes Wetter und gute Ausblicke reichen, brauchen kleine Kinder deutlich mehr, damit keine Langeweile aufkommt. Kleine Kinder haben schlichtweg noch einen völlig anderen Blick auf die Natur. Deshalb sollten Routen so geplant werden, dass auch für sie etwas Spannendes dabei ist. Dafür gibt es in vielen Wandergebieten spezielle Kinderwanderwege mit Info-Tafeln und interaktiven Stationen. Auch Barfußwege, Geocaching und kleine Kletterpfade auf der Tour können tolle Highlights für die Kleinen sein. Vor der Tour sollte den Kindern zudem erklärt werden, was genau sie auf der Tour erwartet. Das steigert die Spannung und so haben sie ein klares Ziel vor Augen, wenn sie zwischendurch wandern sollen.
Gefahren auf Wandertouren minimieren
Alle Eltern machen sich selbstverständlich immer Gedanken um ihre Kleinen und wollen dafür sorgen, dass es diesen gutgeht und sie sich wohlfühlen. Natürlich kann man nie alle Gefahren vermeiden, schließlich müssen kleine Kinder auch ihre eigenen Erfahrungen machen. Auf Wanderungen gibt es jedoch Gefahren, die man durch gute Organisation durchaus vermeiden kann. Die drei größten Gefahren für Kleinkinder auf Wanderungen sind:
- Unterkühlung: Hier am besten das Zwiebelprinzip anwenden. Außerdem beachten: Läuft ein Kind selbst, muss es natürlich nicht so dick angezogen sein wie wenn es in der Trage sitzt.
- Sonnenbrand: Vor allem in den Bergen wird die Sonne selbst unter Erwachsenen häufig völlig unterschätzt, denn auch an bedeckteren Tagen kann diese kräftiger sein als man denkt. Daher sind Kopfbedeckung und Sonnenschutz zu jeder Jahreszeit ein Muss.
- fehlende Reiseapotheke: beginnend von Schmerz und Kühlgel, Blasenpfaster, bis hin zu Fußpilzsalbe für die Eltern…
- Absturzgefahr: Kinder erkennen Gefahrenstellen noch nicht so gut, daher müssen ihre Eltern sie schützen. An gefährlichen Stellen wie steilen Abhängen oder auf Geröllfeldern sollten sie daher an die Hand genommen oder in die Trage gesetzt werden.