Es gibt die Empfehlung, ab dem 6. Monat das Baby im eigenen Zimmer schlafen zu lassen. Dort muss es sich wohlfühlen, wofür es unter anderem die richtige Babykleidung benötigt. Die Eltern werden beobachten, wie sich ihr kleiner Liebling im eigenen Zimmer fühlt. Nötigenfalls brechen sie den ersten Versuch wieder ab.
Unterschiedliche Meinungen zum eigenen Babyzimmer
Die Empfehlung des eigenen Babyzimmers ab dem 6. Monat kommt nicht einheitlich von allen Seiten. Verschiedene Eltern, Ärzte und Pflegerinnen befürworten diesen Zeitpunkt, andere halten ihn für verfrüht. Das ist nicht verwunderlich, denn jedes Baby schläft anders. Auch das persönliche Empfinden der Eltern spielt eine Rolle. Nicht zuletzt muss es ein eigenes Zimmer geben. In Familien mit mehreren Kindern könnten dann zwei Kinderzimmer erforderlich sein. Zwar ist es üblich, dass Eltern in der Begeisterung über das Baby unmittelbar nach der Geburt ein Babyzimmer einrichten. Es wird Kinderbettchen, Spielzeugregal und Wickelkommode ausgestattet. Auch die Babykleidung findet hier ihren Platz. Doch von Anfang an braucht das Baby kein eigenes Reich. Es würde ganz allein darin wahrscheinlich schlecht schlafen.
Was braucht das Baby wirklich?
In seinen ersten Lebenswochen und -monaten braucht das Baby vor allem engen Kontakt zu seinen Eltern. Es schläft am besten, wenn es Mama und/oder Papa in der Nähe weiß. Nachts wird es mehrmals aufwachen und benötigt dann feinfühlige Unterstützung, damit es ruhig weiterschläft. Die Bindungstheorie geht von einem angeborenen Bindungsverhalten aus. Demnach verfügen Menschen über ein natürliches Regulationssystem, das Nähe zu wichtigen Bezugspersonen herstellen möchte. Dieses hat sich während der Evolution entwickelt: Ein Baby ist absolut schutzlos und somit auf die Gegenwart seiner Eltern angewiesen. Wenn diese da sind, fühlt es sich geborgen, doch wenn es sie vermisst, löst dies eine lebensbedrohliche Angst aus.
Normales Verhalten in den ersten Monaten
Es ist vollkommen normal, wenn die Mama ihr Baby in den ersten Monaten im Bett stillt. Dort schlafen dann beide gemeinsam ein. Wahlweise liegt die Mama neben dem Baby, bis es eingeschlafen ist. Der gemeinsame Schlaf von Eltern und Baby in einem Bett ist aber nicht grundsätzlich ratsam: Zumindest beim Nachtschlaf benötigt das Baby ein eigenes Bettchen im Schlafzimmer der Eltern. Diese könnten sonst nachts auf ihr Kind rollen. Das sogenannte Co-Sleeping in einem gemeinsamen Zimmer, aber getrennten Betten beruhigt das Kind. Sollte es nachts erwachen, merken es die Eltern sofort. Vor allem Mütter haben auch während ihres Schlafs praktisch immer „ein Ohr offen“, auch dies eine evolutionäre Entwicklung. Sollte das Kind kurz erwachen, ist die Mama sofort da.
Umzug in das eigene Babyzimmer
Es ist für das Baby auch wichtig, phasenweise allein zurechtzukommen. Das können Eltern ab dem 6. Monat ausprobieren. In seinem eigenen Bettchen und Zimmer muss sich das Baby aber absolut wohlfühlen. Dazu gehören eine anheimelnde Umgebung, das richtige Bett, Kuscheltiere und die angemessene Babykleidung. Mit der Entwicklung des Kindes schaffen die Eltern eine anregende Spielumgebung, die das Alleinsein fördert. In günstigen Fällen fühlt sich ein Baby dabei so gut, dass es die Eltern auch 15 Minuten und länger nicht vermisst. Das kann sogar genügen, um selbstständig einzuschlafen. Wenn das nicht funktioniert, holen die Eltern ihren Liebling wieder für einige Wochen ins elterliche Schlafzimmer zurück.