Ein Urlaub mit Kind ist sicherlich erst einmal anders als zuvor – aber anders schön. So, wie sich das Leben grundsätzlich ändert, sobald das erste Kind da ist, so ändert sich auch die Art, Urlaub zu machen. Oder?! Nicht immer muss das stimmen, wenn man ein paar grundlegende Dinge beachtet.
Urlaubswunsch vs. Alltagsrealität
Für die meisten ist der Urlaub eines der größten Highlights im Jahr, das lange Zeit im Voraus geplant und voller Vorfreude erwartet wird. Da nicht selten auch erhebliche Kosten mit den Überlegungen zur nächsten Reise verbunden sind, ist es unumgänglich zu überlegen, welche der eigenen Urlaubswünsche mit den Bedürfnissen des Nachwuchses vereinbar sind. Ein Kind, das im Alltag schon nach kurzer Zeit im Auto weint, wird auf einer mehrstündigen Autofahrt Richtung Mittelmeer nicht plötzlich von den Vorzügen einer Autofahrt zu überzeugen sein. Vorteil kann hier die Bequemlichkeit eines Wohnmobils bieten. Viel Pausen und immer alles dabei…
Und die langen Strandspaziergänge an der menschenleeren Nordsee werden vermutlich nicht bei jedem Kind auf Begeisterung stoßen. Umgekehrt sollten Eltern, die bisher nur Städtetrips gemacht haben, vielleicht nicht nur dem Kind zuliebe auf einem Bauernhof Urlaub machen. Und wer zuvor am liebsten Fernreisen mit dem Rucksack unternommen hat, muss auch mit Kindern nicht drauf verzichten.
Die Mischung macht’s
Damit der Urlaub – oder die Anreise dorthin – nicht zur Herausforderung für die ganze Familie wird, ist es deshalb sinnvoll, den neuen Alltag mit den alten Urlaubstraditionen abzugleichen und eine gemeinsame Schnittmenge zu finden.
So ist beispielsweise ein Strandurlaub am Mittelmeer auch wunderbar mit dem Zug anstelle des Autos realisierbar und das Sightseeing in der Großstadt mit dem richtigen Buggy und einem kindgerechten Tagesprogramm für Groß und Klein ein abwechselungsreiches Erlebnis.
Zudem erfordert die Wahl der passenden Unterkunft unter Umständen etwas mehr Zeit bei der Suche – diese lohnt sich aber allemal, wenn man sich dadurch Enttäuschungen oder Überraschungen vor Ort erspart. Viele Ferienanlagen oder Hotels sind extra auf Familien mit (kleinen) Kindern ausgelegt und bieten neben der wesentlichen Grundausstattung auch interessante Aktivitäten und Unterhaltungsprogramme an.
Wer lieber etwas individueller, zum Beispiel in einer Ferienwohnung oder auf dem Campingplatz übernachten will, hat meist ebenfalls eine große Auswahl an familiengeeigneten Unterkünften, sollte aber gegebenfalls vorab vor allem Sicherheitsfragen mit dem Vermieter oder Besitzer absprechen (mögliche Treppen in der Unterkunft oder ungesicherte Gewässer, freilaufende Tiere etc.).
Binden Sie Ihre Kinder bestenfalls in die Urlaubsplanungen mit ein. Besonders ältere Kinder können ihre Vorstellungen gut mitteilen und Wünsche zum gemeinsamen Urlaub äußern. Aber auch Kleinkinder wissen meist schon ganz genau, was ihnen wichtig ist und Freude bereitet. Ist ein Schwimmbad oder Spielplatz in der Nähe?
Können in der Nähe spannende Ausflüge gemacht werden? Und welche Möglichkeiten gibt es bei schlechtem Wetter? Ein gemeinsamer Blick in einen Reiseführer oder die Recherche im Internet vorab können eine prima Lösung sein und die Vorfreude umso mehr steigern.
Mut zur Lücke
Egal, wie gut Sie vorbereitet sind: Es ist nicht alles planbar. Vor allem kleine Kinder sind in ihrem Tagesablauf noch nicht sehr flexibel, haben feste Schlafenszeiten oder Essensrituale. Dass diese im Urlaub nicht immer realisierbar sind, ist jedoch meist kein Problem, solange sich vor allem die Eltern individuell und spontan auf die neue Situation einlassen können. Gehen Sie entspannt mit der Herausforderung um, wird Ihr Kind es auch tun.
Informieren Sie sich eventuell vorab über die wichtigsten Telefonnummern und Adressen (beispielsweise über eine deutschsprachige medizinische Versorgung vor Ort oder den nächstgelegenen Drogeriemarkt, falls die Windeln plötzlich ausgehen) und lassen Sie alles Andere auf sich zukommen.
Fünfe gerade sein lassen
Ein Urlaub ist eine kurze Auszeit vom Alltag – eine Ausnahme, die meist schon die ganz Kleinen verstehen. Da kann es schonmal vorkommen, dass der Abend etwas länger wird oder es statt gesunder Kost auch mal nur einen schnellen Imbiss auf die Hand und obendrein noch ein Eis gibt. Genießen Sie diese besondere Zeit gemeinsam mit Ihren Kindern – dann wird aus dem Urlaub garantiert ein großer Spaß für alle.