Die Geburt des ersten Kindes ist für viele eines der aufregendsten Erlebnisse, welches aber auch mit vielen Herausforderungen und Sorgen verbunden ist. Das erste Mal Eltern werden birgt viele Unsicherheiten und Fragen darüber, wie man sich am besten darauf vorbereiten kann und was man auf keinen Fall vergessen darf. Wer gut vorbereitet ans Elternwerden herangeht, der kann viele Stresspunkte verhindern und sich voll und ganz auf die schönen Momente konzentrieren.
Organisatorische Aspekte
Am liebsten würde man direkt für das neue Baby einkaufen gehen und ein schönes Zimmer einrichten, zunächst gibt es allerdings einige organisatorische Angelegenheiten, die geregelt werden müssen.
Zu den behördlichen Angelegenheiten gehört das Beantragen von Mutterschutz und Elternzeit. Für Arbeitnehmerinnen beginnt der Mutterschutz 6 Wochen vor der Geburt und endet 8 Wochen danach. Bei Früh- oder Mehrlingsgeburten wird der Schutz danach auf 12 Wochen verlängert. Während dieser Zeit erhält die Frau Mutterschaftsgeld von der Krankenkasse und in einigen Fällen auch vom Arbeitgeber. Um den Antrag zu stellen, benötigt man eine Bescheinigung vom Frauenarzt und muss diese bei der Krankenkasse und dem Arbeitgeber einreichen. Es besteht die Möglichkeit, 3 Jahre Elternzeit zu nehmen, die auch zwischen den Elternteilen aufgeteilt werden kann. Der Antrag hierzu muss spätestens 7 Wochen vor Beginn der Elternzeit beim Arbeitgeber eingereicht werden.
Der Elterngeld-Antrag kann schriftlich bei der Elterngeldstelle eingereicht werden. Hier gibt es verschiedene Varianten, die je nach Art und Länge der Elternzeit greifen. Um herauszufinden, ob man sich für das Basiselterngeld, das ElterngeldPlus oder einen Partnerschaftsbonus qualifiziert, kann man sich bei der Elterngeldstelle informieren. Für den Antrag benötigt man die Geburtsurkunde des Kindes, einen Einkommensnachweis, die Bescheinigung über Mutterschaftsgeld und Elternzeit. Der Antrag für Kindergeld erfolgt bei der Familienkasse, dieses wird je nachdem bis zum 18. oder 25. Lebensjahr gezahlt.
Natürlich ist eine Krankenversicherung für das Baby sehr wichtig. Bei gesetzlich versicherten Eltern besteht die Möglichkeit der kostenlosen Übernahme des Kindes in die Familienversicherung. Der Antrag hierfür wird direkt bei der Krankenkasse gestellt. Falls ein Elternteil privat versichert ist, kann es sein, dass das Kind ebenfalls privat versichert werden muss. Das ist abhängig von der Einkommens- und Versicherungssituation der Eltern, sollte also gut geprüft werden.

Erstausstattung
Sowohl das Baby als auch die Eltern benötigen eine Erstausstattung, die idealerweise bereits vor der Geburt besorgt wird. Das Kind braucht Babykleidung wie Strampler, Mützen, Söckchen und Bodys. Zur hygienischen Erstausstattung gehören Windeln, Feuchttücher und eventuell ein Wickeltisch. Auch ein Babybett oder ein Zustellbett ist sinnvoll, damit das Kind einen eigenen Platz zum Schlafen hat. Ein Kinderwagen, eine Babyschale oder ein Autositz sind wichtig, damit das Baby sicher und gemütlich von A nach B transportiert werden kann.
Nicht nur das Kind benötigt eine Erstausstattung, auch die Eltern und insbesondere die Mutter brauchen einige Dinge zum Elternwerden. Zum unkomplizierten Stillen empfehlen sich für die Mutter ein Still-BH und Stilltücher. Auch bequeme Kleidung ist vor allem für die Zeit nach der Geburt wichtig. Es gibt besondere Pflegeprodukte für Mütter nach der Entbindung, die sehr hilfreich sein können, wie zum Beispiel Kühlcreme, Bauchmasken und sanfte Waschlotionen.
Vorbereitung aufs Elterndasein
Bevor das Baby kommt, ist es wichtig, die Wohnung babyfreundlich zu gestalten. Dazu gehören das bereits erwähnte Bett und der Wickeltisch sowie ein Platz zum Füttern und Spielen. Um das Kind vor Verletzungen zu schützen, ist es wichtig, scharfe Kanten zu eliminieren, Steckdosen abzudecken und auch Treppen mit einem Babygitter zu versperren. Zwar wird das Baby nicht von Anfang an krabbeln oder laufen, bis es soweit ist, gehts oft aber sehr schnell, es ist also sinnvoll, alles von Beginn an abzusichern.
Nicht nur eine sichere Wohnung will geplant sein, auch die Geburt und das Wochenbett sollten gut vorbereitet werden. Vor allem Ersteltern hilft ein Geburtsvorbereitungskurs. In diesem lernt man die wichtigsten Dinge rund um das Kind und das Gebären und kann sich mental und physisch aufs Elternwerden vorbereiten. Zudem sollte eine Hebammenbetreuung organisiert werden. Diese unterstützt einen auch mit einer Beratung zum Thema Stillen und steht für Fragen zur Verfügung. Nach der Geburt sind simple Aufgaben im Haushalt oftmals eine große Belastung.

Deshalb ist es sinnvoll, sich Hilfe zu suchen. Entweder übernimmt während des Wochenbetts der Vater das Gröbste oder man fragt Freunde und Verwandte, ob sie einem zur Seite stehen können. Auch eine Haushaltshilfe kann sinnvoll sein. Eltern, die schnell wieder in den Beruf einsteigen möchten, sollten sich ebenfalls mal nach guten Kitas oder Tagesmüttern umschauen.
Zum ersten Mal Eltern zu werden, kann das ganze Leben auf den Kopf stellen. Deshalb sollte man sich mental darauf vorbereiten und sich bewusst machen, was das für einen bedeutet. Intensive Gespräche mit dem Partner über Erwartungen und Rollenverteilungen sind ebenfalls wichtig, um Verantwortungen festzulegen und sich auszutauschen.