Ein Paar bleiben, trotz Kind und Kegel – oft leichter gesagt als getan. Die Bedürfnisse kleiner Kinder erscheinen den leicht angegangenen Nerven junger Eltern meist als unabdingbar und die eigenen, weniger schrill schreienden Anliegen werden gern verdrängt.
Doch wir übersehen in diesem Kontext einen wesentlichen Aspekt: Eine harmonische Familiengestaltung basiert auf der intakten Paarbeziehung der Eltern und diese leidet, wird sie nicht gepflegt.
Gleichgewicht finden
Natürlich benötigt der Nachwuchs fortwährend ein adäquates Maß an Zuwendung. Ein Kind, das sich der Rufbereitschaft seiner Eltern sicher sein kann und dennoch zunächst auf seine eigenen Fähigkeiten vertraut, ist jedoch in jeder Hinsicht Gold wert. Es kann nämlich auch einmal völlig entspannt für sich spielen und schläft in seinem eigenen Bett. Ein Idealzustand, von dem viele Eltern nur träumen können.
Ist das Elternbett konsequent belegt, sieht es für die traute Zweisamkeit düster aus, sofern keine treusorgenden Großeltern fürs Wochenende zur Hand sind. Wie bleibt man als Paar unter diesen Umständen auf Augenhöhe?
Vertrauen schenken
Vertrauen ist der Schlüssel zu solch einer glücklichen Konstellation. Hier geht es in erster Linie darum, dass sich Kinder der Unterstützung durch ihre Eltern bewusst sein sollten, was wiederum nicht bedeutet, dass diese jeder Bewegung ihrer Zöglinge mit Argusaugen folgen müssen, um bei Schwierigkeiten sofort zur Stelle zu sein. Viel mehr ist gewonnen, wenn es gelingt dem Kind zu vermitteln, dass man ihm zutraut, den Garten selbstständig zu entdecken und dass es völlig ok ist, wenn es sich auf das Wochenende ohne Mama und Papa bei Oma und Opa freut.
Ist diese grundlegende Basis stabil genug, löst sich die Frage nach dem „Wann?“ für die Zeit der intimen Zweisamkeit fast von selbst. Aus der Ruhe heraus entstehen immer wieder kleine Lücken, die sich wunderbar für die Zeit zu zweit verwenden lassen.
Schwierig ist dann nur noch das „Wie?“. Vor allem komplexe Vorlieben wie BDSM-Techniken und Fetische erfordern ein gesteigertes Maß an Lustempfinden. Eine Voraussetzung, die zwischen Mörchenbrei und Hamsterstreu nicht immer spontan gegeben ist.
Libido stärken
Denn nur, weil man sich sicher sein kann, dass die wilde Meute die nächsten 60 Minuten beschäftigt sein wird, stellt sich bei den überarbeiteten Eltern noch lange nicht auf Knopfdruck die gewünschte Leidenschaft ein.
Unterschiedliche Studien belegen, was wir eigentlich schon längst wissen: Er wird womöglich kein Problem haben, bei Bedarf alles stehen und liegen zu lassen – sie hingegen wird sich stark vom äußeren Ambiente beeinflussen lassen. Da Stilleinlagen, Pipilaken, Wäscheberge, Bobby-Carspuren und Co. kaum innerhalb der zur Verfügung stehenden Zeit gegen romantische Deko und frische Laken getauscht werden können, bedarf es etwas mehr Vorarbeit.
Anregungen in den Alltag integrieren
Dabei ist es allerdings gar nicht so schwierig, im Alltag durch kleine Aufmerksamkeiten und gezielte Anregungen die Lust des Partners wach zu halten. Erinnern Sie sich an früher? Stundenlanges Knutschen auf der Autorückbank? Heiße Kurznachrichten mit wüsten Versprechungen? Versteckte Botschaften, die flüsternd ausgetauscht werden und exakt auf die heimlichen Gelüste Ihres Gegenübers abzielen? Genau.
Spielen Sie im Alltag mit diesen Ideen, so schläft die Lust auch über längere Durststrecken hinweg nicht ein. Nur gucken, nicht anfassen kann übrigens auch sehr erregend sein. Entsprechend könnten Eltern sich gegenseitig regelmäßig etwas mehr Zeit für die Körperpflege verschaffen. Das Durchblitzen attraktiver Dessous und verheißungsvollen Intimschmucks tut sein Übriges.
Den Moment optimal nutzen
Sich selbst in solchen Momenten schön zu fühlen und gut in Szene setzen zu können, trägt eine Menge zum Gelingen der Gesamtsituation bei. Das Tragen entsprechender Accessoires allein schon ruft dieses gewisse verruchte Gefühl wach, dass ihr genau die Ausstrahlung verschafft, die ihn um den Verstand bringt.
Gilt beiderseits der Situation die volle Aufmerksamkeit, sodass die Verpflichtungen vorübergehend vergessen werden können, steht einem gelungenen Aufeinandertreffen schon fast nichts mehr im Wege.
Liebhaber kurzer Quickies sind in solchen Situationen klar im Vorteil. Wer sich bisher auf solche nicht einlassen konnte, versucht es vielleicht zunächst doch einmal. Zudem können die genannten kurzen gegenseitigen Anregungen ein hervorragendes (weitestgehend unauffälliges) Vorspiel darstellen.
Der Luxus der Zeit zu Zweit
Haben Sie tatsächlich endlich ein Wochenende für sich, kosten Sie es so gut wie möglich aus. Lassen Sie Haushalt, Haushalt sein und sorgen Sie, wenn nötig, durch einen Ortswechsel, dafür, dass Sie sich ganz auf sich und Ihre Bedürfnisse konzentrieren können.
Gönnen Sie sich ein schickes Hotelzimmer, ein gutes Konzert, schicke Kleidung und nutzen Sie die Zeit, um neue Spielarten des intimen Miteinanders zu entdecken.
Ein schlechtes Gewissen ist hier fehl am Platz. Sie dürfen ganz Sie selbst sein und sich rein auf Ihre Bedürfnisse als Paar besinnen. So leben Sie nicht nur Ihr stark bedrohtes Sexualleben gutes gehend aus, Sie tanken auch Ihren Akku auf, um weiterhin kompetent im Alltag mit Kind, Job und Haushalt bestehen zu können.