Landläufig kursieren einige Annahmen, wie Eltern zu sein haben und wie sie ihre Kinder erziehen müssen. Das Wenigste davon beruht auf fundierten Erkenntnissen, kann aber dennoch junge Menschen davor abschrecken, selbst einmal Eltern werden zu wollen. Wir haben uns einige Mythen über das Leben als Eltern angeschaut und klären, was davon zu halten ist.
Kinder, die im Elternbett schlafen
Dass Kinder, wenn sie noch klein sind, hin und wieder im Bett ihrer Eltern schlafen, ist völlig normal. Die Angst, dass das Kind sein eigenes Bett fortan meidet, ist unbegründet. Solange es dem Kind hilft, beruhigt und angstfrei einzuschlafen und auch die Eltern nichts dagegen haben, kann das Bett gerne mit dem Kind geteilt werden.
Eltern haben keine Zeit mehr für sich selbst
Wer meint, dass sich mit der Geburt des Nachwuchses alles ändert, hat damit absolut recht! Das bedeutet jedoch nicht, dass Eltern nie wieder Zeit für sich selbst haben werden. Sobald die Kinder etwas größer sind und ältere Geschwister oder die Großeltern einspringen können, steht einer kurzen Elternauszeit nichts im Wege. Hierfür bietet sich ein romantisches Candle-Light-Dinner oder ein Wellnessurlaub an. Ein Hotel buchen ohne Kreditkarte ist in vielen Fällen möglich, sodass Sie entspannt ein, zwei Nächte intensive Zweisamkeit erleben können.
Eltern dürfen keine Fehler machen
Kein Kind der Welt wird jemals nach Perfektion verlangen! Es ist daher auch alles andere als tragisch, wenn von der üblichen Routine abgewichen wird. Nähe und Vertrauen sind viel wichtiger als das starre Befolgen von Regeln. Denn in unumstößlichen Gesetzmäßigkeiten werden Kinder keine Vorbilder sehen, in glücklichen Eltern hingegen schon.
Es geht nicht ohne Bestrafung
Das ist grundsätzlich falsch! Strafende Eltern sind oftmals überfordert oder wissen sich nicht anders zu helfen. Besser ist es, von vornherein verständliche Regeln und klare Konsequenzen bei Fehlverhalten aufzustellen. Kinder sollten außerdem auch bei ernsten Worten der Eltern immer spüren, dass sie dennoch geliebt sind. Nur dann sind sie in der Lage, Reue und Einsicht zu zeigen.
Essen auf dem Teller muss aufgegessen werden
Eine Aussage, die vermutlich viele von uns noch aus eigenen Kindertagen im Ohr haben. Solange ein Kind normal isst und sich gesund entwickelt, gibt es aber keinen Grund, es zum Aufessen zu zwingen. Dadurch wird Kindern bereits von klein auf eine ungesunde Haltung zum Essen beigebracht. Erst bei gesundheitlichen Problemen bzw. um diese abzuwenden, besteht hier Handlungsbedarf – aber auch dann ist Zwang fehl am Platz.
Beim Sitzen gilt: Rücken gerade!
Stimmt! Kinder, die dauerhaft mit krummem Rücken dasitzen, können schmerzhafte Haltungsschäden entwickeln. Aber anstatt ständig das fehlerhafte Sitzverhalten korrigieren zu wollen, sollte auch hier Gelassenheit im Vordergrund stehen. Durchgedrückte Rücken sind nämlich ebenso schädlich. Wechselnde Sitzpositionen schaffen einen angenehmen Mix aus entspanntem und geradem Sitzen.