Egal ob wunderschöne Naturgebiete, verschlungene Radwege oder geschichtsträchtige Orte: Eine Radreise mit Kindern ist jedes Mal ein besonderes Erlebnis. Wenn Sie sich auf ein solches Familienabenteuer einlassen möchten, gilt es vorab alle notwendigen Vorbereitungen zu treffen. Doch die investierte Zeit lohnt sich, denn das Zusammensein und die gemeinsamen Erlebnisse verbinden die ganze Familie miteinander.
Radreise mit Kindern: Wo beginnt das Abenteuer?
Das Familienabenteuer auf dem Fahrrad kann grundsätzlich überall beginnen. Während sich manche Familien dafür entscheiden, die Reise direkt vor der eigenen Haustür zu beginnen, planen andere Familien eine Anreise per Zug, Pkw oder anderen Verkehrsmitteln ein.
Tatsächlich finden sich in nahezu sämtlichen europäischen Ländern Radstrecken, die sich sowohl für kleine als auch große Radfahrer eignen. Eine beliebte Destination ist jedoch nach wie vor Holland. Der Grund dafür ist, dass es nicht weit bis in die Niederlande ist und mit keinen sprachlichen Barrieren zu rechnen ist. Stattdessen sind die Niederländer für ihre Gastfreundschaft und ihr hervorragend ausgebautes Radwege-Netz bekannt. Zudem finden sich entlang kurzer und langer Radrouten zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten, Highlights und Ausflugsziele.
Übrigens: Sie planen eine Radreise mit älteren Kindern? Dann ist oft ein wenig zusätzliche Action gefragt. In diesem Fall kann es interessant sein, Geo-Touren oder MTB-Touren auszuprobieren. Diese Routen sorgen dafür, dass garantiert keine Langeweile aufkommt.
Tipps für Ihre Radtour mit Kindern
Eine Radreise mit Kindern ist ein Abenteuer, das Ihnen und Ihrer Familie lange Zeit im Gedächtnis bleibt. Spaß, Freude und das Gefühl von Freiheit gehören mit Sicherheit zu einer solchen Reise dazu. Trotzdem gilt: Die Sicherheit aller Familienmitglieder steht an erster Stelle. Das bedeutet, es kann notwendig sein, auf kleinere oder größere Verletzungen zu reagieren oder wegen Erschöpfung die geplante Strecke spontan zu verkürzen. Die folgenden Tipps zeigen, worauf Sie bei der Planung Ihrer Radtour achten sollten.
- Sicherheit priorisieren: Kinder wie auch Erwachsene sollten stets gut ausgerüstet sein. Ein passender und richtig sitzender Fahrradhelm sowie ein verkehrssicheres Fahrrad sind die Grundvoraussetzung für die Radtour. Zusätzlich sollten Sonnencreme, Sonnenbrillen und eine kleine Reiseapotheke nicht fehlen.
- Pausen: Regelmäßige Pausen sind notwendig, damit sich die Kinder erholen können. Insbesondere jüngere Kinder können ihre individuellen Kraftreserven oftmals nicht richtig einschätzen. Daher ist es besser, regelmäßige Pausen einzuplanen. Ein kleiner gesunder Snack und ausreichend Flüssigkeit helfen dabei, den Körper in Top-Form zu halten. Alternativ kann es eine schöne Idee sein, an Reisezielen entlang der Radroute zu pausieren.
- Strecken festlegen: Bei der Auswahl der Fahrstrecken sollten Sie Ihr Augenmerk stets auf die kleinsten Fahrradfahrer richten. Ihre Kondition hält sich normalerweise in Grenzen, wobei sie eine körperliche Überforderung selbst nicht immer als solche wahrnehmen. Auch die Auswahl an einfach zu bewältigenden, abgelegenen und gut ausgebauten Routen kann dazu beitragen, das Stresslevel während der Fahrt niedrig zu halten. Einige Länder wie beispielsweise die Niederlande bieten entlang bestimmter Routen sogenannte Fahrradknotenpunkte an. An diesen Knotenpunkten ist es möglich, die Fahrstrecke spontan abzukürzen.
- Rätsel und andere Highlights: Wenn Sie eine Route planen, sollten Sie auch an Erholungsphasen denken. Während solcher Pausen können Rätsel, Spiele oder besondere Abenteuer entlang der Strecke eine willkommene Abwechslung mit sich bringen. Zusätzlich genießen kleinere Kinder Aktivitäten wie das Blumenpflücken oder das Balancieren auf am Wegrand liegenden Baumstämmen im Rahmen der Tagesetappe.
So wird Ihr Familienabenteuer perfekt
Das perfekte Familienabenteuer steht und fällt mit den Vorkehrungen, die Sie noch vor Beginn Ihrer Radreise treffen.
- Entscheiden Sie sich, wo möglich, immer für reine Fahrradwege und verkehrsarme Routen. Besonders schön sind glatte Fahrbahnen durch Felder, Wald und Wiesen. Ein schönes Ziel zum Ende der Tagesetappe steigert die Freude zusätzlich.
- Falls möglich, sollten Sie die Strecke bereits vorher abfahren. Dadurch lassen sich potenzielle Risiken minimieren. Alternativ können die Rezensionen anderer Radfahrer interessant sein.
- Kinder lieben Abwechslung. Entscheiden Sie sich daher für abwechslungsreiche Gegenden. Ein See der zum Baden einlädt, eine Blumenwiese oder ein Waldspielplatz sind hervorragende Highlights während der Reise.
- Planen Sie für Ihr ganz persönliches Familienabenteuer ausreichend Zeit ein. Kinder benötigen häufigere Zwischenstopps als Erwachsene. Selbst Attraktionen wie am Straßenrand liegende Baumstämme, Katzen oder Eichhörnchen benötigen ihre Zeit.
- Planen Sie alle 30 bis 60 Minuten eine kurze Trink- und Toilettenpause ein. Zuvor ausgewählte Etappenziele wie ein Waldspielplatz, eine Lichtung oder ein Bach eignen sich hingegen für längere Pausen.
- Denken Sie daran, ausreichend Sonnen- und Insektenschutz mitzunehmen. Für eine gelungene Radreise dürfen zudem ein Erste-Hilfe-Set für Sie und eines für Ihre Fortbewegungsmittel nicht fehlen: Denn mit einem platten Reifen ist das Familienabenteuer vorerst beendet. Wer hingegen eine Fahrradpumpe und das passende Werkzeug mitnimmt, kann im Ernstfall handeln.
Das sollten Sie auf der Radreise vermeiden
Damit Ihre Radreise zum perfekten Familienabenteuer werden kann, sollten Sie einige Punkte bereits vor Reisebeginn ausschließen.
- Längere Etappen in praller Sonne eigenen sich nicht unbedingt für Kinder. Lassen sich solche Streckenabschnitte nicht vermeiden, müssen Sie während der Fahrt für einen ausreichenden Sonnenschutz sorgen.
- Steile Gefälle wie auch viele und steile Steigungen eignen sich ebenfalls nicht für junge Fahrradfahrer. Sie ermüden die jungen Radfahrer schnell und steigern die Unfallgefahr.
- Ein schwieriger Untergrund ist oftmals gefährlich und schwierig zu handhaben. Besonders problematisch ins Schotterwege mit größeren Steinen, Sand, Wurzeln und Geröll.
- Ein zu hohes Tempo kann verlockend sein, insbesondere bei einer gemischten Reisegruppe. Achten Sie dennoch darauf, dass Sie sich dem Tempo Ihrer jüngsten Kinder anpassen.
Wichtig: Beachten Sie bei der Routenplanung unbedingt, dass Kinder unter 8 Jahren nicht auf der Straßen fahren dürfen. In anderen Ländern können andere Altersbegrenzungen gelten. Informieren Sie sich deshalb vorab über die länderspezifischen Vorschriften. Ist es nicht gänzlich möglich, die Fahrt auf der Straße zu vermeiden, kann eine Tandemstange die passende Lösung sein.
Was, wenn das Kind müde ist?
Müde Kinder gehören idealerweise nicht auf das Fahrrad. Der Grund dafür ist, dass die Sturz- und Unfallgefahr steigt, sobald kleine Kinder quengelig oder lustlos werden. Es kann also erforderlich sein, dass Sie Ihr erschöpftes Kind entlasten. Welche Möglichkeiten es gibt, hängt natürlich von den örtlichen Gegebenheiten und dem Alter beziehungsweise dem Gewicht des Kindes ab.
Für kleinere Kinder von bis zu 25 Kilogramm oder einem Alter von ungefähr sieben Jahren, kommen ein Fahrrad-Kindersitz oder ein Fahrradanhänger infrage. In beiden hat das Kind die Möglichkeit, die Abenteuerreise zu genießen, ohne selbst körperlich aktiv sein zu müssen. Allerdings kann diese Art des Transportes anderweitige Probleme mit sich bringen, über die Sie sich frühzeitig Gedanken machen sollten: Was passiert unterwegs mit dem Kinderfahrrad?
Eine bessere Lösung können daher Trailerbikes oder Tandemsysteme sein. Diese bieten die Möglichkeit, das Kinderfahrrad an das Fahrrad eines Erwachsenen zu koppeln. Ebenso leicht ist es, das Rad anschließend wieder zu entkoppeln. Dadurch profitieren die Kinder von einem zusätzlichen Maß an Flexibilität, während sie die Reise durch die Natur genießen. Dabei sollten Sie jedoch beachten, dass sich beide Systeme insbesondere für Kinder eignet, die sich selbst sicher im Sattel halten können.